Mitarbeiterzufriedenheit als Schlüssel zur Kundenbegeisterung
In der heutigen Geschäftswelt ist klar: Die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen ist der Motor für eine begeisterte Kundschaft. Von meiner Keynote beim HR Festival möchte ich euch einen tieferen Einblick in diese faszinierende Verbindung geben.
Mitarbeiter:innen als Markenbotschafter
Beginnen wir mit einer grundlegenden Erkenntnis: Zufriedene Mitarbeitende sind nicht nur Teil des Teams, sondern auch die besten Botschafter:innen einer Marke. Studien ergaben, dass 82% der deutschen Mitarbeitenden eine gute Arbeitsplatzkultur als wichtig für ihre Zufriedenheit erachten. Doch was bringt sie dazu, mit dieser Begeisterung voranzugehen? Eine einladende Arbeitsplatzatmosphäre, Anerkennung, Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitsleben und persönlicher Zeit sind ein paar der Schlüsselfaktoren.
Auf der anderen Seite, sind weniger als 30% der Mitarbeitenden weltweit engagiert und zufrieden mit ihrer Arbeit. Fokussieren wir uns nur auf den DACH Raum, heisst es in Zahlen, dass 63% der Arbeitnehmenden in Deutschland unzufrieden mit ihrem Gehalt sind, in Österreich sind es 67% und in der Schweiz 58%.
Doch Gehalt ist nicht der einzige Faktor, der die Zufriedenheit von Mitarbeitenden beeinflussen kann. Hier sind einige weitere wichtige Faktoren:
Empathie am Arbeitsplatz
Empathie ist kein Buzzword, sondern ein essentieller Baustein für ein erfolgreiches Arbeitsumfeld. Laut einer Umfrage fühlen sich jedoch nur 47% der deutschen Mitarbeitenden wertgeschätzt, 43% sind es in Österreich und 45% in der Schweiz. Mitarbeitende möchten nicht nur gehört, sondern verstanden werden. Sie sehnen sich nach einem Ort, an dem ihre Sorgen und Bedürfnisse ernst genommen werden, sei es auf beruflicher oder persönlicher Ebene.
Innovation durch Mitarbeiter:innenengagement
Innovationskraft entfaltet sich am besten in einem Umfeld der psychologischen Sicherheit. Studien zeigen, dass die Mitarbeitenden glücklicher sind, wenn in ihre Entwicklung und Weiterbildung investiert wird. Mitarbeitende benötigen den Freiraum, um kreativ zu sein, sowie Anreize und Belohnungen, um ihre Experimentierfreude zu entfachen. Denn am Ende des Tages ist es das gemeinsame Zusammenspiel, das den Erfolg eines Unternehmens ausmacht. Hierbei sollte bemerkt werden, dass Mitarbeitende sich nicht immer zwingend “nach oben” entwickeln. Der klassische, traditionelle Karierreweg sagt heutzutage nichtmehr allen zu. Viel regelmässiger ist es der Fall, dass sich Mitarbeitende in andere Richtungen entwickeln wollen, die Abteilung wechseln wollen. Deshalb sind Quereinsteigende mit einem diversen Skillset heutzutage auch so gefragt. Denn diverse Erfahrungen sind die Grundnahrung für erfolgreiche Unternehmen.
Langfristige Beziehungen aufbauen
Wie gelingt es, talentierte Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen zu binden? Durch sinnstiftende Arbeit, Flexibilität, ein Gefühl der Zugehörigkeit, kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten und vor allem durch eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung. Doch es ist ebenso wichtig, klar zu erkennen, was vermieden werden sollte – von starren Karrierewegen bis hin zur Überbelastung.
Zu verstehen gilt hier, dass die Beziehung zwischen Unternehmen und Arbeitnehmenden nicht mit dem sogenannten “Offboarding”, dem verlassen des Unternehmens, aufhört. Denn über die Arbeitsbeziehung hinaus können (ehemalige) Arbeitnehmende dein Unternehmen in einem strahelenden Licht scheinen lassen und so potentiell neue Kunden akquirieren oder neue Mitarbeitende gewinnen.
Die Worte von Tony Hsieh, dem visionären Unternehmer, klingen in diesem Zusammenhang besonders wahr: "Die Kundenerfahrung wird nie besser sein als die Mitarbeitererfahrung. Kundenservice sollte nicht nur eine Abteilung sein, sondern das ganze Unternehmen."
In einer Welt, die von ständigem Wandel geprägt ist, ist es wichtiger denn je, die Bedeutung einer positiven Mitarbeitererfahrung zu erkennen – nicht nur für HR, sondern für das gesamte Unternehmen.